Praxisziele richtig setzen: Die SMART-Methode für Gesundheitsbetriebe
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Die Autoren

Frank

Kristin
Ohne klare Praxisziele bleibt jede Strategie Zufall
Der Alltag in Arztpraxen und Gesundheitsbetrieben ist geprägt von Routine, Dringlichkeit und permanenter Reaktion auf das, was gerade ansteht. Zwischen Patiententerminen, Personalplanung und Bürokratie bleibt kaum Raum, die wirklich wichtigen Fragen zu stellen:
Wohin soll sich unsere Praxis entwickeln? Was wollen wir bis Jahresende erreicht haben? Und woran erkennen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind?
Genau hier setzt die SMART-Methode an: Ein klarer, strukturierter Ansatz, um Ihre Praxisziele so zu formulieren, dass sie nicht nur gut klingen, sondern auch realistisch erreichbar sind.
Statt vager Wünsche schafft SMART eine gemeinsame Richtung für das gesamte Team – mit klaren Kriterien, überprüfbaren Ergebnissen und einem greifbaren Zeitrahmen.
So wenden Sie die SMART-Methode in Ihrer Praxis an
SMART steht für Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Relevant und Terminiert.
Und so setzen Sie dies Schritt für Schritt um:
1. Spezifisch – formulieren Sie glasklare Ziele
Vage Formulierungen wie „Wir wollen effizienter arbeiten“ helfen niemandem.
Ein Ziel sollte so konkret sein, dass jedes Teammitglied sofort versteht, was gemeint ist. Denn nur so wird aus einem Wunsch eine greifbare Aufgabe und der Weg dorthin planbar.
2. Messbar – machen Sie Fortschritt sichtbar
Definieren Sie Kennzahlen, anhand derer Sie den Erfolg Ihrer Maßnahmen prüfen können – zum Beispiel Terminauslastung, Online-Bewertungen oder Rücklaufquoten bei Feedbackbögen.
3. Attraktiv und erreichbar – motivieren statt überfordern
Ein Ziel muss realistisch bleiben, sonst führt es schnell zu Frust.
Fragen Sie sich: Ist dieses Ziel mit unseren aktuellen Ressourcen erreichbar und trägt es zu etwas bei, das uns wirklich wichtig ist?
4. Relevant – verbinden Sie Ziele mit Ihrer Vision
Jedes Ziel sollte einen spürbaren Beitrag zur übergeordneten Strategie leisten. Ob Patientenzufriedenheit, Wirtschaftlichkeit oder Teamkultur – prüfen Sie, ob das Ziel wirklich ins große Ganze passt.
5. Terminiert – setzen Sie klare Fristen und Meilensteine
Ziele ohne Zeitrahmen bleiben Absichten.
Legen Sie einen konkreten Zeitraum fest, in dem das Ziel erreicht werden soll und planen Sie Zwischenetappen ein. Ein festes Datum schafft Verbindlichkeit und fördert konsequentes Handeln.
Tipp:
Starten Sie mit maximal drei SMART-Zielen gleichzeitig. So bleibt die Umsetzung realistisch und Ihr Team konzentriert sich auf das, was wirklich Wirkung zeigt.
Ihre Praxisziele stehen fest? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sie in eine klare Strategie zu verwandeln.
In unserem Artikel „Praxisstrategie in 5 Schritten – vom Ist-Check bis zum Wachstumsplan“ zeigen wir, wie Sie dabei strukturiert vorgehen.

SMART-Ziele formulieren Beispiele
Ein gutes Ziel erkennt man daran, dass alle Beteiligten wissen, was zu tun ist, warum es wichtig ist und wann das Ergebnis sichtbar werden soll.
Damit Sie eine klare Vorstellung davon bekommen, wie SMART-Ziele im Praxisalltag aussehen, finden Sie hier vier typische Szenarien aus unterschiedlichen Bereichen:
Beispiel 1: Patientenzufriedenheit verbessern
Unspezifisch: „Wir wollen, dass unsere Patienten zufriedener sind.“
SMART formuliert: „Wir erhöhen unsere durchschnittliche Google-Bewertung von 4,2 auf 4,6 Sterne innerhalb der nächsten sechs Monate, indem wir aktiv um Feedback bitten und Kritikpunkte monatlich im Team besprechen.“
So wird aus einer vagen Absicht ein klarer Prozess mit messbarem Ergebnis.
Beispiel 2: Wartezeiten reduzieren
Unspezifisch: „Die Wartezeiten sollen kürzer werden.“
SMART formuliert: „Bis Ende des Quartals reduzieren wir die durchschnittliche Wartezeit auf maximal 15 Minuten, indem wir den Terminplan digital anpassen und eine zusätzliche Telefonsprechstunde einführen.“
Das Ziel fordert heraus, bleibt realistisch und verbessert gleichzeitig das Praxiserlebnis für alle Beteiligten.
Beispiel 3: Teamkommunikation stärken
Unspezifisch: „Wir wollen besser miteinander kommunizieren.“
SMART formuliert: „Ab April führen wir einmal im Monat ein 30-minütiges Team-Meeting ein, in dem organisatorische Themen und Verbesserungsvorschläge gesammelt und dokumentiert werden.“
So wird Kommunikation zur festen Routine, statt zu einem guten Vorsatz.
Beispiel 4: Fortbildung und Digitalisierung fördern
Unspezifisch: „Wir sollten uns öfter weiterbilden.“
SMART formuliert: „Alle MFA nehmen bis Dezember an einer Online-Fortbildung zur digitalen Patientenkommunikation teil. Die Ergebnisse werden in der Teamsitzung vorgestellt und im Praxisleitfaden ergänzt.“
Dieses Ziel stärkt nicht nur das Wissen im Team, sondern fördert auch die Akzeptanz digitaler Prozesse.

Artikel Empfehlung:
In unserem Artikel „Marketing im Gesundheitswesen: Ein Einstieg für Ihre Praxis“ finden Sie einen verständlichen Einstieg ins Thema Marketing – und erfahren, wie Sie Ihre neu definierten Praxisziele gezielt in die Umsetzung bringen können.
Typische Fehler bei der Zielsetzung – und wie Sie sie vermeiden
Gerade in Arztpraxen, wo der Alltag oft von spontanen Herausforderungen geprägt ist, geraten die Praxisziele schnell in den Hintergrund.
Um dies zu vermeiden, zeigen wir Ihnen hier drei typische Stolperfallen:
1. Es gibt zu viele Ziele gleichzeitig
Wenn alles gleichzeitig Priorität hat, verliert das Team den Fokus. Und das führt zu Frust statt Fortschritt.
Lösung: Wählen Sie maximal drei Schwerpunkte pro Quartal und arbeiten Sie diese konsequent ab, bevor neue Ziele dazukommen.
2. Das Team wird nicht einbezogen
Ziele, die „von oben“ gesetzt werden, bleiben oft theoretisch. Nur wer versteht, warum ein Ziel wichtig ist, trägt aktiv zu seiner Umsetzung bei.
Lösung: Binden Sie Ihr Team frühzeitig ein. Diskutieren Sie Ihre Praxisziele offen, holen Sie Ideen ein und schaffen Sie gemeinsame Verantwortlichkeit.
3. Erfolge werden nicht überprüft oder gefeiert
Viele Praxen setzen Ziele, vergessen aber, regelmäßig Bilanz zu ziehen. So bleibt unklar, ob sich der Einsatz gelohnt hat.
Lösung: Planen Sie feste Review-Termine ein – zum Beispiel am Quartalsende – und würdigen Sie erreichte Etappenziele. Das stärkt Motivation und Teamkultur.
Tipp:
Je sichtbarer Fortschritte sind, desto höher ist die Beteiligung. Nutzen Sie Aushänge, digitale Dashboards oder regelmäßige Team-Updates, um die Erfolge für alle greifbar zu machen.

Fazit
Erfolgreiche Praxen zeichnen sich nicht nur durch medizinische Qualität, sondern auch durch klare Strukturen und Zielorientierung aus. Mit der SMART-Methode schaffen Sie die Basis dafür, dass gute Ideen nicht im Alltag untergehen, sondern messbare Ergebnisse liefern.
Ob es darum geht, Wartezeiten zu verkürzen, die Patientenzufriedenheit zu steigern oder interne Prozesse zu verbessern – entscheidend ist, dass Ihre Praxisziele konkret formuliert, überprüfbar und realistisch erreichbar sind.
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Antworten auf wichtige Fragen
FAQ rund um Praxisziele
Es steht für Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Relevant und Terminiert.
Diese fünf Kriterien helfen dabei, Ziele so zu formulieren, dass sie verständlich, realistisch und überprüfbar sind – ideal für das Praxismanagement und die strategische Weiterentwicklung im Gesundheitswesen.
Auch fehlende Teamkommunikation oder mangelnde Erfolgskontrolle führen dazu, dass gute Vorsätze im Alltag versanden.
Mit klaren Prioritäten, messbaren Kriterien und regelmäßigen Reviews lassen sich diese Stolperfallen leicht vermeiden.
Fragen Sie nach Ideen, lassen Sie Mitarbeitende Vorschläge einbringen und besprechen Sie regelmäßig die Fortschritte.
So sehen Sie auf einen Blick, welche Maßnahmen wirken und wo noch Handlungsbedarf besteht.








