Wunschpatienten: Warum Ihre Praxis nicht für jeden da sein muss

Die meisten Praxen möchten möglichst allen gerecht werden – und das ist auch verständlich. Doch wer seine Leistungen nicht klar auf Wunschpatienten ausrichtet, verliert leicht den Fokus und erreicht am Ende weder die richtigen Menschen noch das gewünschte Wachstum.
Inhaltsverzeichnis

Warum Sie mit klarer Zielgruppe und definierten Wunschpatienten erfolgreicher sind als mit „alle sind willkommen“

„Wir behandeln alle“ – dieser Satz klingt sympathisch und offen. Doch wenn es darum geht, Ihre Praxis strategisch weiterzuentwickeln, neue Wege im Marketing zu gehen oder Ihre Leistungen klar zu positionieren, reicht diese Haltung oft nicht aus.

Denn: Wer versucht, alle anzusprechen, erreicht am Ende niemanden so richtig und läuft Gefahr, sich in der Breite zu verlieren. Und das spüren sowohl die Patienten als auch das Praxisteam.

Um die richtigen Kunden für das eigene Angebot zu gewinnen, gilt es daher zunächst klar zu definieren, für wen die Leistung tatsächlich gedacht ist.
Die Frage ist also nicht: Wie können wir alle erreiche
Sondern: Wer sind unsere Wunschpatienten – und warum ist es so wichtig, sie genau zu kennen?

„Wunschkunden” – was bedeutet das überhaupt?

Der Begriff „Wunschkunde” oder „Wunschpatient” stammt ursprünglich aus dem Marketing. Gemeint sind damit nicht „die nettesten“ oder „die unkompliziertesten“, sondern ganz einfach: Die Kunden, die genau zu Ihrem Angebot passen – fachlich, wirtschaftlich und menschlich.

Übertragen auf den Gesundheitsbereich heißt das:

Nicht alle sollen angesprochen werden, sondern eine klar definierte Zielgruppe, bei der Sie mit Ihrem Angebot den größten Nutzen stiften können. Ob das bestimmte Altersgruppen, Krankheitsbilder oder Selbstzahler-Leistungen betrifft – das entscheiden Sie.

Wartezimmer bei Arzt mit diversen Patienten

Wunschpatienten-Typen: Wer passt zu Ihrer Praxis?

Je nach Praxis, Spezialisierung und Arbeitsweise können ganz unterschiedliche Patiententypen ideal zu Ihnen passen. Eine durchdachte Zielgruppenanalyse hilft dabei, genau das herauszufinden.

Drei typische Wunschpatienten-Profile, die häufig in der Praxis eine Rolle spielen, sind:

Typ 1: Der medizinisch spannende Fall
Sie arbeiten gern an besonderen, seltenen oder komplexen Fällen? Dann sind genau diese Patienten Ihre Wunschkunden – fachlich herausfordernd, oft im Rahmen spezieller Therapien oder Spezialisierungen.

Typ 2: Der wirtschaftlich sinnvolle Patient
Selbstzahler, Privatversicherte oder IGeL-Nutzer sichern die wirtschaftliche Stabilität Ihrer Praxis. Auch das kann eine strategisch wichtige Zielgruppe sein, wenn Sie sie bewusst definieren und ansprechen.

Typ 3: Der kooperative, informierte Patient
Diese Menschen wollen mitarbeiten, stellen Fragen, sind offen für Empfehlungen und sorgen durch hohe Therapieadhärenz für gute Behandlungsergebnisse. Auch das ist ein klarer Wunschpatienten-Typ, der Ihre Arbeit erleichtert und bereichert.

Tipp:

Notieren Sie zu Beginn einmal stichpunktartig, welche Patientengruppen Sie aktuell anziehen und vergleichen Sie diese mit den Patienten, mit denen Sie am liebsten arbeiten. So entsteht Schritt für Schritt Ihr persönliches Wunkunden-Profil.

Ärztin vor einem Stapel an Dokumenten bei der Suche nach Wunschpatienten

Warum ein klar definiertes Zielpublikum Ihre Praxis stärkt

Wer seine Wunschpatienten kennt, trifft bessere Entscheidungen – nicht nur im Marketing, sondern in der gesamten Praxisorganisation. Denn eine klar definierte Zielgruppe sorgt für Struktur, Fokus und weniger Reibungsverluste im Alltag.

Mehr Klarheit im Praxismarketing:
Sie erreichen die passenden Kunden gezielter, stellen Ihre Leistungen verständlicher dar und steigern so Ihre Sichtbarkeit bei den Patienten, die wirklich zu Ihrer Praxis passen.

Bessere Patientenerlebnisse:
Wenn Anspruch und Angebot zusammenpassen, entstehen weniger Missverständnisse – dafür aber mehr Vertrauen und eine höhere Zufriedenheit auf beiden Seiten.

Effizientere Prozesse im Team:
Ihr Praxisteam weiß, worauf es ankommt, kann sich auf typische Anliegen einstellen und Abläufe besser organisieren.

Kurz: Wer Wunschkunden definiert, stärkt nicht nur die Außenwirkung, sondern auch das eigene Fundament.

Vier Gruppen von animierten Charakteren aufgeteilt in Wunschpatienten Gruppen

Artikel Empfehlung:

In unserem Artikel „Die 9 besten Praxismarketing Tipps für Ärzte und Praxen” haben wir die wichtigsten Strategien für Ihr Marketing übersichtlich zusammengefasst – damit Sie auch ohne großen Aufwand mit den „Großen” mithalten können.

Wunschpatienten gewinnen: So geht’s

Wer seine Wunschpatienten erreichen will, muss sichtbar sein – und zwar dort, wo diese Menschen tatsächlich suchen. Voraussetzung dafür ist, dass Sie Ihre Zielgruppe klar definieren und Ihre Kommunikation entsprechend ausrichten.

Diese drei Bereiche sind dabei besonders wirkungsvoll:

Ihre Website & Ihre Bewertungen:
Hier entsteht oft der erste Eindruck. Eine professionelle Website kombiniert mit aktuellen, positiven Bewertungen zeigt sofort, wofür Ihre Praxis steht.

Social Media & Online-Werbung:
Ob über Facebook, Instagram oder Google Ads – hier erreichen Sie Ihre Wunschkunden direkt im Alltag und investieren Ihr Budget am idealen Ort.

Authentisches Storytelling:
Zeigen Sie nicht nur, was Sie tun, sondern auch für wen und warum. Das macht Ihre Praxis nahbar und sorgt dafür, dass sich die richtigen Patienten angesprochen fühlen.

Tipp:

Wenn Ihre Ressourcen knapp sind, konzentrieren Sie sich auf die Kanäle, über die Ihre Wunschpatienten am ehesten Kontakt aufnehmen.

Mehr dazu, wie Sie mit klarer Kommunikation das Vertrauen Ihrer Patienten stärken, lesen Sie in unserem Artikel „Patientenkommunikation verbessern: 4 Strategien für Ihre Praxis”.

Person vor Laptop informiert sich nach medizinischen Behandlungen

Fazit

Wer seine Wunschpatienten kennt, kommuniziert gezielter, arbeitet effizienter und stärkt seine Praxis nachhaltig. Denn klar definierte Zielgruppen machen den Unterschied zwischen beliebigem Marketing und wirkungsvoller Patientenansprache.

Das bedeutet aber nicht, dass andere Menschen ausgeschlossen werden. Vielmehr geht es darum, sich bewusst für diejenigen zu entscheiden, mit denen Sie fachlich, menschlich und wirtschaftlich am besten zusammenarbeiten können.

In einem kostenlosen Erstgespräch zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Zielgruppe definieren und Ihre Wunschpatienten tatsächlich erreichen.

Antworten auf wichtige Fragen

FAQ rund um das Thema Wunschpatienten

Ein Wunschkunde, oder Wunschpatient, ist eine strategisch definierte Person, die ideal zu Ihrer Praxis passt.
Das können Menschen mit bestimmten Anliegen, Werten, Krankheitsbildern oder Zahlungsbereitschaften sein.

Dabei geht es nicht darum, jemanden auszuschließen, sondern gezielt die Menschen anzusprechen, mit denen Sie besonders gut arbeiten können.
Diese Sorge ist verständlich, aber unbegründet.
Einen Wunschkunden zu definieren bedeutet nicht, andere Menschen auszuschließen. Es geht vielmehr darum, gezielt die Personen anzusprechen, mit denen Sie am besten arbeiten können – fachlich, menschlich und wirtschaftlich.
Um Ihre Wunschpatienten zu identifizieren, sollten Sie sich folgende Fragen stellen:
Mit welchen Patienten arbeite ich besonders gerne zusammen?
Und welche Fälle sind medizinisch spannend, wirtschaftlich sinnvoll oder menschlich angenehm?

Eine Zielgruppenanalyse hilft dabei, Muster zu erkennen – etwa bei Altersgruppen, Behandlungsarten oder Zahlungsbereitschaft.
Gerade wenn Ihre Zeit knapp ist, lohnt sich eine klare Fokussierung. Denn wenn Sie Ihre Wunschkunden definieren, arbeiten Sie effizienter – im Marketing genauso wie im Praxisalltag.

So sparen Sie Streuverluste, sprechen gezielt die richtigen Menschen an und vermeiden Missverständnisse mit Patienten, die gar nicht zu Ihrem Angebot passen.

Kurz gesagt: Einmal Wunschpatienten definiert – langfristig entspannter arbeiten.
Auch wenn Sie Ihre Zielgruppe klar definieren, heißt das nicht, dass Sie andere Patienten abweisen müssen. Es geht nicht um Ausgrenzung, sondern um klare Kommunikation – damit die richtigen Menschen zu Ihnen finden.

Sie können also weiterhin alle behandeln, die zu Ihnen kommen.
Aber mit einer gezielten Ansprache vermeiden Sie Missverständnisse, unrealistische Erwartungen und schaffen mehr Raum für die Patienten, die wirklich zu Ihrer Praxis passen.

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